Kreativitätsblockade: 4 Tipps um sich wieder zu finden

Das Schlimmste was mir als Künstlerin passieren konnte ist Designerin zu werden. Nach einem Jahr der kreativen Blockade ist mir klar geworden, dass ich meine inneres Spielkind viel zu lange unterdrückt habe. Dieses Jahr habe ich mir endlich eingestanden, dass ich den künstlerischen Weg einschlagen will und ich mutig sagen möchte: Ich bin Künstlerin! (& Designerin)

Als Kind war mir klar, dass ich malen, zeichnen und einfach kreativ sein wollte. Das hatte nichts mit Disziplin oder Überwindung zu tun, sondern mit reinem Spiel, Spaß und Freude. Mit dem Erwachsenwerden bin ich ernster geworden, obwohl ich mir geschworen hatte, meine innere Begeisterungsfähigkeit, mein inneres Spielkind zu bewahren.

Jetzt muss ich mir eingestehen, dass ich es in den letzten Jahren zum Schweigen gebracht habe. Ich habe das getan, was erwartet wurde, was sicher und konventionell ist. Studium, Praktika, Geld verdienen, Sicherheit. Aber das ist das Gegenteil von Kreativität, von einem kreativen Leben. Jetzt sitze ich hier mit meiner langjährigen Kreativblockade und frage mich, warum ich so hart mit mir ins Gericht gegangen bin. Es ist mir so wichtig, meine Kreativität zu leben, und ich muss akzeptieren, dass ich meiner inneren Künstlerin viel zu lange nicht zugehört habe.

Trotz Praktika in der Design-Welt während meiner Schul- und Studiumzeit habe ich schon früh gemerkt, dass die reine digitale Arbeit nicht mein Ding ist. Auf den Kunden und die Zielgruppe zugeschnittene Designlösungen haben mich schnell gelangweilt, denn eigentlich wollte ich lieber meine persönliche Sicht der Dinge mit einbringen. Aber das ist selten gewünscht.

Zuerst habe ich versucht, meine illustrativen Fähigkeiten in meinen Job einzubauen - sei es durch Sketchnoting, Graphic Recording oder handgezeichnete Wissenschafts-Illustrationen. Das hat mich eine Weile zufriedengestellt und mir auch erstmals mir selber die Erlaubnis gegeben mich künstlerisch freier auszuprobieren, aber dieses Jahr reicht mir das nicht mehr aus.

Je mehr ich meine Komfortzone erweitere, desto mehr möchte ich sie ausdehnen. Ich weiß, dass noch mehr geht. Das noch mehr möglich ist. Das ich erst am Anfang stehe mein volles Potential zu entfalten. Und das ich Antworten auf die Fragen finden will:

  • Wie kann ich eine nachhaltige Praxis entwickeln?

  • Wie kann ich meinen Schweinehund in den Griff bekommen?

  • Wie stelle ich meinen Perfektionismus ab?

  • Wie kann ich wieder reine Freude an der Tätigkeit erlangen ohne meine Ängste mitzunehmen?

  • Wie komme ich aus dieser kreativen Blockade vollends raus und finde wieder zurück in den Flow?

  • Und was bedeutet es überhaupt ein kreatives Leben zu führen?

  • Und wie führt man ein kreatives Leben?


Faszinierend wie sehr mich dieses Thema schon begleitete, wenn ich mir meine alten Skizzenbücher anschaue.

 

Dinge die mir bisher geholfen haben meine kreative Blockade zu lösen und wieder zu mir zu finden

1.The Artist's Way: 12 Wochen Kreativitätsprogramm

Das Buch "The Artist's Way" hat mich auf meiner Reise zur inneren Künstlerin echt mitgerissen. Obwohl ich bisher nur die Hälfte durchgezogen habe, haben mir besonders die Anfangsaufgaben gutgetan. Das Buch bietet ein strukturiertes 12-Wochen-Programm voller verschiedener Themen und Aufgaben.

  1. Als erstes musste ich mir angewöhnen, Morgenseiten zu schreiben – gleich nach dem Aufstehen drei Seiten voll mit meinen Gedanken, sei es die tägliche To-Do-Liste oder einfach der Versuch, den ganzen "Bullshit" aus meinem Kopf zu kriegen. Anfangs hat das echt geholfen, aber dann bin ich in so eine negative Schreibspirale geraten und hab nur noch kontraproduktive Dinge aufgeschrieben, die mcih noch mehr runtergezogen haben. Jetzt mache ich mein Journaling immer noch, aber nach meinen eigenen Regeln mit konkreten Reflexionsanleitungen.

  2. Der zweite Teil des Buchs dreht sich um sogenannte Künstlerdates – da soll man sich aktiv Zeit für sich allein nehmen. Ob das nun ein Museumsbesuch, das Ausprobieren eines Pottery-Sets oder einfach mal aufwendiger backen. Das Ziel? Kreative Zeit für sich selbst etablieren und der inneren Neugier lauschen. Spaß an kreativen Aktivitäten finden ohne ein festes Ziel, sondern einfach nur Spaß an der Tätigkeit.

  3. Der dritte Teil besteht aus Reflexionsfragen, die passend zu den Themen der Woche sind. Sie sollen einem helfen sich selber auf den Grund zu gehen, neue Perspektiven einzunehmen und verrückt zu denken. Wie z.B. S


2. Stille und Ruhe: Innere Einkehr

Auf der Suche nach meiner inneren Stimme war es mega wichtig, Orte der Stille zu finden – weg von Lärm und Stress, mitten in der Natur. Wandern, schwimmen, lauschen. Dazu gehört auch Meditieren für mich. Ich habe eine Routine entwickelt, die es mir jetzt leicht macht, mich hinzusetzen und für 10 Minuten (und manchmal länger) meine Gedanken zu beobachten. Meine eigene Stimme hören, meine Gedanken, meine Emotionen – auch wenn die eine Zeit lang sehr oft aufwirbelnd waren. Wenn mir alles zu viel wurde, kam Bewegung ins Spiel.


3. Bewegung als Begleiter durch Gedanken und Emotionen

Bewegung war für mich sozusagen der Kumpel zur Meditation, weil man nicht immer nur seinen Gedanken beobachten kann. Manchmal wurden sie mir einfach zu viel. Da kamen dann Gefühle hoch, Frust, Trauer, Verzweiflung. Alte Grundschmerzen und native Glaubenssätze. Aber ich habe versucht nicht einfach rumzusitzen und mich darin zu verlieren, sondern bin in Bewegung gegangen. Egal ob Yoga oder Spaziergänge – okay, das waren schon die einzigen beiden Sachen, die ich gemacht habe, aber die haben echt geholfen!


4. Neue Dinge ausprobieren: Frischer Wind für die Kreativität

Raus aus meiner gewohnten Umgebung und rein in neue Erfahrungen. Das war ein großer Boost für meine Kreativität. Vor allem auch die gewohnte Umgebung zu verlassen wo man wohnt und an andere Orte zu reisen. Das muss nicht weit weg sein! Aber auch Aktivitäten wie auf einem Exctatic Dance gehen, bei einer Feuer-Kakao-Zeremonie mitmachen oder Selbstliebeworkshops ausprobieren – aber auch spaßige Sachen wie Kanu fahren oder sich die Tarotkarten legen lassen. Neue Erfahrungen haben meine Perspektive erweitert und meine kreative Energie aufgetankt.

 
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